Donnerstag, 2. Februar 2017

Rollende Steine - Wie man Larp Steine macht

 Man nehme:
* Matratzenschaumstoff (für die Steine und Pinsel)

* Pattex
* Latex

* Acrylfarben
* Finish (Top Coat oder Isoflex)




Als Erstes schneidet man den Schaumstoff auf die gewünschte Größe und Form zusammen. Gerissene Kanten sehen hierbei nacher sehr natürlich aus. Wenn man mit der Form zufrieden ist, überzieht man die gesamte Oberfläche mit Pattex und lässt diesen antrocknen. Dann presst man den ganzen Stein sodass die Poren versiegelt werden und die Kanten weicher werden. Dann das Ganze 2-3 Tage auslüften lassen.


Nun bastelt man sich aus dem verbleidenten Schaumstoff kleine Tupfpinsel und benutzt diese um auf den zukünftigen Stein drei Schichten farblosen Latex aufzutragen. Wichtig ist dabei dass man nur tupft und niemals streicht. Nach diesen Schichten tupft man drei Schichten Latex dass mit schwarzer Acrylfarbe eingefärbt wurde. Der Stein sollte dann deckend schwarz sein.


Dann tupft man eine Schicht Grau und anschliessend eine Schicht Weiß
und fertig ist der heiße Scheixx!

Abschließend noch das Finish drauf und das fröhliche Steinewerfen kann beginnen!

Holz-Pugio für kleine Römer

 Für ein Kind dass auch eine Larpwaffe will, aber nicht die Immersion stören soll. Griff mit Glasfaser gegen das Ausreißen verstärkt.


Donnerstag, 26. Mai 2016

Geld oder Leben!

Ein Leitfaden für mehr Spaß an Räubercharakteren. 


Schon wieder Räuber?
Der klassische Räuberüberfall gehört zum Fantasy-Larp, wie die Rattenjagd zum Fantasy-Computerspiel. Alle haben das Szenario schon mehrfach bespielt, manchmal sogar auf beiden Seiten. Nachdem Räuber aber sehr viel mehr Charaktertiefgang haben könnten als der klassische Zombie und der (meist zum Scheitern verurteilte) Raubüberfall mehr Interaktion hergibt, kann sich die Orga oder der NSC selbst durchaus die Mühe machen, mehr Arbeit in die Rolle des Räubers zu investieren, denn: Ein „lebendiger“ NSC spielt länger und bietet mehr Spiel für alle Beteiligten, anstatt einfach nur ein „Kill“ zu sein.

Bekannte Räuber 
Die bekanntesten Räuber entspringen sicher dem „Wilden Westen“ und den Robin Hood Geschichten. Diese zeichnen sich durch besonderes Geschick mit ihren jeweiligen Waffen aus. Andere Räuber nutzten besondere Ausrüstung, wie Ned Kelly aus Australien. Dieser trug eine selbstgeschmiedete Rüstung aus landwirtschaftlichen Geräten und wurde damit fast kugelsicher. Ein Alptraum für die Gesetzeshüter. Andere nutzten besondere Situationen oder Verkleidungen. „Die große Siechenbande“ verkleidete sich als Leprakranke und lebte sogar in Siechenhäusern. Eine besondere Qualität macht eine Räuberbande im Larp glaubwürdiger und schafft natürlich gleichzeitig Gesprächsstoff. Vielleicht finden sich sogar so Bewunderer und die Räuber werden zu (unrechtmäßigen) Volkshelden?

Herkunft eines Gesetzlosen 
Für gewöhnlich entschließt sich kaum jemand freiwillig dazu seinen Lebensunterhalt mit Raub und Mord abseits des Gesetzes zu verdienen. Oft beginnt eine solche Karriere mit einer Flucht nach einem Verbrechen, egal ob schuldig oder nicht. Wenn mehrere, die sich dasselbe Schicksal teilen, einander begegnen, schließen sich diese oft zu Banden zusammen, um sich gegenseitig zu schützen. Struktur einer Räuberbande Entweder schließen sich Räuber nur für eine gewisse Operation zusammen, teilen die Beute auf und zerstreuen sich dann wieder oder sie ziehen unter einem berüchtigten Räuberhauptmann umher und erlangen so Berühmtheit bis die Obrigkeit sie ausmachte und spektakulär hinrichten lässt. Für LARP sind beide Methoden interessant, haben aber immer den Räuberhauptmann gemein. Ohne diesen zerfällt die Bande, umgekehrt kann er sich nicht zuviel erlauben, da oft ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt ist und er jede Hilfe brauchen kann. Man kann daher eine Räuberbande durchaus mit einer großen Familie vergleichen, da starre Regeln erstens nicht befolgt werden und eine von der Obrigkeit verfolgte Bande sich stets den Umständen anpassen muss um zu überleben.

Das Auftreten eines gemeinen Straßenräubers 
Stets auf der Flucht, tragen Räuber nur das Notwendigste bei sich. Bei der Kleidung liegt das Hauptaugenmerk auf wetterfester Kleidung in gedeckten Farben, die stark abgenutzt sind und eventuell bereits Flicken aufweisen können. Rüstung kann zwar nützlich sein, aber fehlende Möglichkeiten der Pflege und das zusätzliche Gewicht erlauben nur ein Flickwerk von einfachen Teilen. Die Bewaffnung ist wie die Rüstung simpel und leicht gehalten und zeigt starke Gebrauchsspuren. Der Knüppel oder der Bogen sind wohl die klassischsten Räuberwaffen. Aber nicht nur die Gewandung, auch die Schminke sind bei diesem Konzept wichtig. Die Haut sollte dreckig geschminkt werden, damit sofort klar ist woher der Charakter kommt: Aus dem Dreck. Fehlende Zähne mit schwarzen Zahnlack, Narben mit Collodium oder Warzen mit Hilfe von Latexapplikationen, sind ein starker Wiedererkennungsfaktor. Vom klassischem Mundtuch sollte man absehen; Nicht nur dass man sich seiner Mimik beraubt, der Räuber mit dem Mundtuch assoziiert schnell den gesichtslosen Westernbanditen, sprich Kanonenfutter. Für einen „lebendigen“ Räuber also kontraproduktiv.

Stereotypen 
Es folgen ein paar Stereotypen, an die man sich nicht stoisch halten soll, sondern dabei Material liefern soll, um den eigenen Horizont zu erweitern.

Schläger
Früher vielleicht mal ein ehrlicher Bauer oder Handwerker, lebt der Schläger jetzt nur mehr davon dass er stärker ist wie Andere. Er wird aber nicht sofort jeden erschlagen, besser natürlich ist es, seine Gegner Furcht einzuflössen und nur zu drohen. Furcht und Respekt sind die wichtigsten Werkzeuge dieses Charakters. Auch wenn sich diese Rolle sehr einfach gestrickt anhört, wird sie vor allem dadurch interessant wenn man die Herkunft und die Wünsche des Charakters ausdefiniert.

Schlitzohr
Ein Spieler durch und durch. Er liebt es mit schönen Worten und Fehlinformation zu agieren. Im einen Moment scheint er seine Freunde zu verraten, nur um einige Augenblicke wieder zu diesen mit reicher Beute zurück zu kehren. Vielleicht war er einmal Händler oder ein ehrenwerter Bürger, doch jetzt ist er in einem Netz voll Lügen verfangen und er liebt es stets Neue in die Welt zu setzen, damit die Marionetten nach seinem Willen tanzen.

Brigant
Der Rebell gegen die Obrigkeit. Was auch immer den Charakter dorthin getrieben hat, das vogelfreie Leben ist dem Kampf gegen die Herrschenden gewidmet. Im Gegensatz zu anderen Räubern ist der Brigant bei weitem ethischer veranlagt und würde es bevorzugen nur politische Gegner (zB Adelige) zu überfallen.

Fledderer
Schon immer gab es die, welche den materiellen Besitz höher schätzen als Ethik oder ihr Seelenheil. Grabraub, Tempelplünderungen oder Leichen fleddern, sie holen sich alles wo andere Skrupel haben. Sie sind die feigen Aasfresser die um ihre Beute kreisen und dann im günstigsten Moment zuschlagen. Natürlich macht sie das nicht beliebt, aber damit können sie leben.

Abschaum
Nicht nur Verbrechen treiben manche in die Weite. Ausgestoßene, Verunstaltete oder Fremdrassen die nicht unbehelligt unter den Gesetzestreuen leben können, finden manchmal Zuspruch und Anerkennung unter den Gejagten. Das Stigma sollte sehr offensichtlich sein, da dadurch die Reaktionen der Mitspieler viel stärker ausfallen.

Vagabund
Das Wandern ist des Vagabunden Lust – wer nicht Heim und Herd will, wird ruhmreicher Abenteurer oder im realistischeren Fall: Landstreicher der stiehlt und raubt um zu überleben. Dieser Charakter ist sicher nicht böse, aber etwas kurzsichtig in seinen Planungen – Hauptsache man erlebt etwas Spannendes!

Marodeur
Fahnenflüchtige können sich mit Raubüberfällen gut über Wasser halten und Erlerntes weiter verwenden. Hier passt leichte Rüstung sehr gut ins Bild, wichtig ist natürlich die Abnutzung. Ob der Marodeur stolz auf sein Desertieren ist oder nicht, ist eine andere Geschichte. Hier gibt es, je nach Armee-Hintergrund, sehr viele Optionen.

Adeliger im Exil
„Wer hoch steigt, fällt tief“, heißt es so schön und der Adelige im Exil ist die Quintessenz dieses Dramas. Unter dem Dreck und den Flicken, hinter fehlenden Zähnen und ungepflegten Haaren, lassen sich Floskeln und alte Erbstücke erkennen, die erahnen lassen, woher der Charakter ursprünglich stammte. Die Motivationen eines solchen Chars können vielfältig sein: Rache, ruhiges Leben, Luxus… der Reiz liegt vor allem im Spiel mit der „überwucherten Vergangenheit“

Gefallener Magier / Priester
Zwischen den Untersten der Gesellschaft sticht dieser Charakter hervor. Zwar kann er sich nicht mehr Annehmlichkeiten leisten, dennoch entsteht ein gewisser Status durch die spezielle Ausbildung. Gleichzeitig ist dieser Charakter auch ein wenig ein Außenseiter, da er nicht ganz dazugehört. Innerhalb der Räuberbande sicher ein wichtiger Charakter, außerhalb davon einfach nur eine gescheiterte Existenz.

Inspirationen: 
Robin Hood, Ronja Räubertochter, Spartacus-Serie
für humoristische Einschläge: Rapunzel – Neu verföhnt, Der Räuber Hotzenplotz